What if I were a poem
that writes itself

dancing
talking
sensing

feasting
presaging the times
to come
to an end

What if this is all
I can do
adding words

to the sounds
carried towards me
by a dubious wind?

 

By the Roadside

In the silence thereafter
the sun draws lines of light
between the trees
the gray realm of rain retreats
and makes way for colors
under the faithless sky.

My car’s lost
on the side of the road
its engine is broken
its shiny chrome and metal
have kept all their splendor
just like things
were on hold
for some time
my restless heart
unfazed goes on beating.

 

 

Ich bin nicht ich

Ich bin der,
der neben mir geht, ohne dass ich es merke,
den ich manchmal sehe,
und den ich manchmal vergesse.
Der heiter schweigt, wenn ich spreche,
der sanft vergibt, wenn ich hasse,
der geht, wo ich nicht bin,
der bleibt, wenn ich sterbe.

(Juan Ramon Jiménez)

Stille

Ich kenne eine Stadt
die sich jeden Tag mit Sonne füllt
und in diesem Moment ist alles entzückt

Eines Abends verließ ich sie

Im Herzen hielt das Zirpen
der Zikaden an

Von einem Frachter
weiß gestrichen
sah ich
meine Stadt verschwinden
zurück blieb
für einen Moment
eine Umarmung aus Licht
die in der trüben Luft schwebte.

(Guiseppe Ungaretti)

Wortmaschine

vordringen
mit jedem Wort
Zeilen ins Nichts
das nächste Wort
Wegmarke im Nebel
die nächste Zeile
Fremdland
jedes Wort ein Pilger
auf dem Weg
wohin

(Claus Happel)

Spurlos

Teil keines Traums
und keiner Utopie
niemandes Hoffnung
oder Verderben
fremd und still
wortlos
spurlos
ungeschehen

(Claus Happel, InCanto)

Die Zeit ist ein schneller Vogelschatten

Die Zeit ist ein schneller Vogelschatten
meine Augen weit offen inmitten ihrer Bilder

zwischen dem gänzlich grünen Glück der Blätter
erleben die Schmetterlinge große Abenteuer

die Unschuld indes
entkleidet sich ihrer letzten Lüge

süßes Abenteuer süßes
Leben

(Odysseas Elytis)

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