II Experimental Poetry
: voices // stimmen \\ φωνές
Niemandsländische Texte, Piano, Synthesizer und Percussion
Heimaten gehen verloren. Identitäten werden zu Fragmenten.
Die Welt zerfällt in Stimmen und Bilder.
Der globalisierte Mensch hat Zugriff auf Information, Kunst und Musik aller Kulturen und Sprachen. Alle können auf alles zugreifen.
Mike Jansen, Klaus Happel, Gülsen Özmen, Birdy, Silvia Röster, Petra Sörensen, Martin Gückel, Friedhelm Grosse
Dem Titel „voices // stimmen \\ φωνές“ liegt ein Gedicht von Konstantin Kavafis zugrunde mit diem Titel „Die Stimmen“ (Video-Rezitation Οι Φωνές).
Dieses Gedicht wurde mit Zeilen aus Klaus Happels „InCanto“ kombiniert zu dem einleitenden Text der Veranstaltung.
Stimmen
Stimmen, von denen die tot sind
oder anderen, die für uns verloren sind,
als seien sie tot –
sie sprechen zu uns in unseren Träumen
erstehen in unseren Gedanken
als Statuen, Landschaften, Bilder,
als Worte, Lieder, Geschichten –
sie kehren zurück als Stimmen eines Augenblicks
aus der ersten Poesie unseres Lebens vielleicht:
Sie bewahren einander
und hüten den Himmel
und alles für das er steht –
das Licht der Ägäis im Sommer
die einzelne Träne des Abschieds
die schneebedeckten Hügel des Winters
an einem Tag, den wir doch gelebt haben.
Sonntag, 24.03.2019 um 11.00 Uhr
Dauer: 120 Minuten